Die erste Blüte der Psychoanalyse in Deutschland war in den 20-er Jahren. Ihr Zentrum war Berlin und der südwestdeutsche Raum. In Heidelberg leitete die Psychoanalytikerin Frieda Fromm-Reichmann ein psychoanalytisches Sanatorium. Der Nationalsozialismus unterbrach die Entwicklung der Psychoanalyse in Deutschland: Psychoanalytische Bücher wurden verbrannt, viele Psychoanalytiker und Psychoanalytikerinnen emigrierten, waren in Haft oder kamen im KZ um.
Nach dem Krieg wurde in Heidelberg 1950 die erste Psychosomatische Universitätsklinik mit einem psychoanalytischen Therapiekonzept gegründet. Aufgebaut und geleitet wurde sie von dem Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich. Aus der Forschung und täglichen Arbeit mit den Patienten entwickelten die Heidelberger Psychotherapeuten den größten Teil der heute gebräuchlichen Standards in der stationären Psychotherapie.
Der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg wurde ein Ausbildungsinstitut für Psychoanalyse und Tiefenpsychologie angegliedert. Aus ihm ist das Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg-Mannheim hervorgegangen. 1990 wurde als Institut der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) das Psychoanalytische Institut Heidelberg-Karlsruhe gegründet. So konnte in und um Heidelberg herum ein großes, ambulantes Versorgungsnetz hochqualifizierter psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Psychotherapeuten entstehen mit einer Vielzahl von Therapieplätzen.